PERIRADIKULÄRE THERAPIE
Unter der Periradikulären Therapie (abgekürzt: PRT) versteht man die Anwendung eines stark entzündungshemmenden Medikamentes lokal an eine Nervenwurzel (Radix) im Rahmen der Schmerztherapie von ausstrahlenden (radikulären) Schmerzen bei nachgewiesenen Erkrankungen der Wirbelsäule. Das injizierte Medikament wirkt dabei nur auf die geschädigte Nervenwurzel (epidurale perineurale Injektion). In der Regel führen 1 bis 3 Sitzungen im Abstand von 7 bis 14 Tagen bei mehr als 80 Prozent der Patienten zu einer deutlichen Schmerzlinderung bis hin zur völligen Beschwerdefreiheit. Die Behandlung erfolgt ambulant und dauert ca. 15 Minuten.
Indikationen: Bandscheibenvorfall, lumbale Spinalkanalstenose (LSS), Wirbelgleiten (Spondylolisthesis) sowie Schmerzsyndrome nach Wirbelsäulen-Operationen (Postnucleotomie-Syndrome).
Neben den Rückenschmerzen treten häufig folgende typische Ausstrahlungsmuster bzw. Schmerzzonen auf:
Nervenwurzel L2 Leistenregion
Nervenwurzel L3 Oberschenkel
Nervenwurzel L4 Knieregion, Schienbein
Nervenwurzel L5 Fußrücken, großer Zeh
Nervenwurzel S1 Wade, Ferse und Fußsohle
Technik: Bauchlage des Patienten. Das zu behandelnde Segment der Wirbelsäule wird mittels Computertomografie dargestellt. Anhand dessen plant man die Stichrichtung und -tiefe. Nach der Hautdesinfektion wird die sterile Injektionsnadel (koaxiale interventionelle Kanüle) exakt positioniert. CT-Lagekontrolle mittels Kontrastmittel, danach wird das Medikament (hochdosiertes Kortikoid) appliziert. Nach der PRT Injektion können in wenigen Fällen (<5 %) Kopfschmerzen infolge einer Liquor-Punktion auftreten. Der Patient kann trotz Schäden an der Wirbelsäule bzw. der Bandscheibe schmerzfrei leben, arbeiten und Sport treiben. Eine risikobehaftete Operation bleibt in der Regel erspart."